Newsletter 16.04.2016
16. April 2016Liebe Mitglieder und Unterstützer der Bürgerinitiative,
wir veranstalten in diesem Jahr zum fünften Mal am 1. Mai eine Sternwanderung zur Bergwacht an den Neuhöfer Wiesen in unmittelbarer Nähe zum geplanten Pumpspeicheroberbecken am Rennsteig. Unter dem Leitspruch „Den Rennsteig und unsere Natur schützen!“ wollen wir ein weiteres Zeichen gegen den geplanten Energiespeicher am Rennsteig setzen.
Treffpunkte für die Sternwanderung sind jeweils um 10.00 Uhr der Rastplatz auf der Rotteroder Höhe, die Neue Ausspanne am Nesselberg, der Grenzadler bei Oberhof, Steinbach-Hallenberg, Unter- und Oberschönau, das Schwimmbad in Struth-Helmershof und der Sportplatz von Tambach-Dietharz. Ziel ist 12.00 Uhr vor der Bergwacht Rotterode an den Neuhöfer Wiesen. Aktive der Bergwacht und anderer Wanderhütten am Rennsteig werden die Bürgerinitiative unterstützen.
Als Gäste werden wir Teilnehmer aus der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik begrüßen.
(1) Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung in Deutschland erreichte im vergangenen Jahr den Rekordwert von 32%. Keine der heraufbeschworenen Katastrophen sind eingetreten. Die Flexibilitätsoptionen im Stromnetz sind so groß, dass sogar die partielle Sonnenfinsternis am 20.03.2015 erfolgreich gemeistert werden konnte. Mit Bedingungen, wie man sie erst für 2030 erwartet.
(2) Die Ertragssituation auf dem Strommarkt erlaubt keinen Bau neuer Pumpspeicherwerke. Dagegen laufen Investoren wie Trianel, die Thüringer Landesregierung und Interessenverbände Sturm. Obwohl die Liste der freigestellten Abgaben und Entgelte für Pumpspeicherwerke lang ist, fordern sie nun zusätzlich eine generelle Freistellung vom Netzentgelt. Die Kosten für die Netzinfrastruktur sollen auf die übrigen Stromkunden abgewälzt werden.
(3) Investor Trianel lässt im eigenen Bundesland Nordrhein-Westfalen verlauten, dass man dort das geplante 390 MW Trianel Pumpspeicherwerk Nethe nicht länger verfolgen werde, wenn sich die Marktbedingungen in den nächsten zwei Jahren nicht grundlegend ändern sollten. Die Thüringer Landesregierung sieht in Trianel einen „verlässlichen Partner“ und das 1000 MW Trianel Pumpspeicherwerk Schmalwasser „als einen Katalysator für die Energiewende in Thüringen“. Die Landesregierung verschließt sich den Tatsachen. Ist sie unterrichtet und hüllt sich gegenüber der Öffentlichkeit in Schweigen?
(4) Mit konkreten Planungen von Windrädern im Umfeld des Pumpspeicheroberbeckens am Rennsteig will man unseren Widerstand ins Leere laufen lassen. Wir machten die unliebsame Wahrheit öffentlich, dass Pumpspeicherwerke nach wie vor in den Nachtstunden Braunkohlestrom puffern. Mit immer geringerem Erlös an der Strombörse. Ihr Nutzen für die Integration erneuerbarer Energien in Thüringen ist nicht nachweisbar. Hier will man die Öffentlichkeit gezielt über die Rolle von Pumpspeicherwerken im Stromnetz täuschen.
Wir haben große Verantwortung für die Zukunft unserer Rennsteigregion. Deshalb sind wir gegen deren Industriealisierung mit Pumpspeicheroberbecken und Windrädern. Thüringen soll nach aktuellem Netzentwicklungsplan 71% des Neubaus an Pumpspeicherwerken tragen. Soviel wie kein anderes Bundesland. Nicht nur in Thüringen, sondern auch in anderen Teilen Deutschlands gibt es heftigen Widerstand gegen raumgreifende umweltzerstörende Pumpspeicherplanungen. Wir sehen uns als einen Teil davon.
Wir laden Euch herzlich zur Teilnahme an unserer Sternwanderung ein.