21. Januar 2016

Newsletter 21.01.2016

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich habe unser Portal www.schmalwasser-aktiv.de aktualisiert, so dass Sie es aktuell abrufen können. (Rev. 21.01.2016.00)

Im März 2015 konnte der Investor Trianel mit politischer und fachlicher Unterstützung der Rot-Rot-Grünen Landesregierung und des Thüringer Landesverwaltungsamtes das Raumordungsverfahren erfolgreich abschließen. Alle politischen und fachlichen Entscheidungen wurden an den Forderungen des Investors ausgerichtet. Erste Risse bekam das Bild, als im September 2015 Trianel eingestand, aufgrund fehlender Rahmenbedingungen müsse man das Projekt „auf Eis legen“.

Wir möchten Ihnen in diesem Newsletter Informationen zu den energiewirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Hintergründen für diese Entscheidung geben. Die Bundesregierung hat sich den Forderungen der Pumpspeicherlobby nach Subventionierung neuer Pumpspeicher widersetzt. Sie nimmt Weichenstellungen bei der Gestaltung der Energiewende vor, die von der Energiewirtschaft aufgegriffen werden und zu erfolgreichen Investitionen in innovative Speichertechnik und in neue Verfahren zur Netzregelung führen.

Neue Inhalte:
(1) Auf der Titelseite unter „Die Schmalwasser Kapitalsenke“
Wir haben auf Basis aktueller Betreiberdaten mit einem anerkannten Kalkulationsmodell die möglichen jährliche Erträge/Verluste des geplanten PSW Schmalwasser berechnet. Wie erwartet liegt es in der Verlustzone. Die jährlichen Verluste würden sich auf über 85 Mio. Euro belaufen.

Auch bei der Verpachtung der Schmalwassertalsperre an Trianel schaut Thüringen in die Röhre.
Die Thüringer Landesregierung hat sich bei den Verhandlungen über die Verpachtung der
Schmalwassertalsperre über den Tisch ziehen lassen. Die vereinbarte Pacht gleicht gerade einmal die Unterhaltskosten der Talsperre aus.

(2) In der Kolumne „Die Initiative/Ehrenpreis für die Bürgerinitiative“
Die CDU Fraktion im Thüringer Landtag ehrte in einer Festveranstaltung im Kaisersaal in Erfurt am
18.11.2015 zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus allen Teilen des Freistaates für ihre ehrenamtliche
Tätigkeit und ihr Engagement um das Gemeinwohl. Unter den Preisträgern befand sich auch unsere Bürgerinitiative. Wir freuen uns über die Wertschätzung der CDU Landtagsfraktion für unsere Arbeit zum Schutz unserer natürlichen Ressourcen und für ein Energiekonzept zum Nutzen Thüringens.

(3) In der Kolumne „Schlagseite/Die Liste“ und „Nagelprobe/Hochtief gibt PSW-Planungen auf“
Der Investor Hochtief aus Essen stellte alle seine Pläne zum Bau von Pumpspeichern ein. Betroffen sind die
Planungen für die 200 MW PSW Leinetal (Niedersachsen), 250 bis 500 MW PSW Hainleite (Thüringen), 320 MW PSW Lippe (NRW) und 320 MW PSW Zollernalb (Baden Württemberg). In den derzeitigen Diskussionen im Rahmen der Energiemarkt-Initiative der Bundesregierung erkenne Hochtief keine Perspektive für ihre Pläne.

(4) In der Kolumne „Kommentare/Bürgerentscheid gegen PSW Osser“
In einem Bürgerentscheid stimmten 85% der Bürger gegen das geplante Pumpspeicherwerk am Osser im
Bayerischen Wald. Damit ist das Pumpspeicherwerk endgültig gescheitert. Das Aktionsbündnis wurde von
Kommunalpolitiker, den regionalen Umweltverbänden, vom Präsident des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) Prof. Hubert Weiger und von Michael Sterner, Professor für Energiespeicher der OTH Regensburg, unterstützt.
(5) In der Kolumne „Nagelprobe/Projektliste neuer Batteriespeicher“
Wir mache Sie mit Planungen für innovative Batteriespeicher bekannt. Direkt am Ort der Stromerzeugung schaffen sie den nötigen zeitlichen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage, sind heute schon wirtschaftlich zu betreiben und senken die Kosten des Verteilnetzausbaus deutlich.

(6) In der Kolumne „Nagelprobe/Studie Regelenergie Fraunhofer-Tennet“
In einem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit 570.000 Euro geförderten
Forschungsprojekt entwickelten die Projektpartner Fraunhofer IWES und Tennet ein neues Verfahren zur Bestimmung der Regelleistung. Es ersetzt das auf Erfahrungswerten basierende statische Verfahren mit einem Zeithorizont von 3 Monaten durch ein tagaktuelles dynamisches Verfahren. Die Entwickler kommen zu dem Schluss, dass dadurch bei Eintritt sehr günstiger Bedingungen die 2025 benötigte Regelleistung sogar unter dem Wert von 2013 liegen kann. Schon heute sei durch bessere Prognoseverfahren ein Rückgang des Regelenergiebedarfes zu verzeichnen.

(7) In der Kolumne „Alternativen/Batteriespeicher Feldheim und Daber“
Wir informieren Sie übe zwei erfolgreiche Batteriespeicher-Projekte in Brandenburg, die einen Wind- und Solarpark ergänzen. Sie verbessern die Integration der erneuerbaren Energien in das Stromnetz.

(8) In der Kolumne „Alternativen/Pilotprojekt von 50Hertz“
Die Übertragungsnetzbetreiber haben einen weiteren Schritt auf dem Weg zur stärkeren
Systemintegration der erneuerbaren Energien getan. 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW haben Rahmenbedingungen entwickelt, damit Windparks Regelleistung für die Stabilisierung des Stromnetzes bereitstellen können.

(9) In der Kolumne „Alternativen/Regelenergie durch Windparks“
Auf Basis eines Windparkpools, bestehend aus fünf Einzelparks, wurde der Nachweis erbracht, dass Windparks Regelenergie bereitstellen können. Damit werde nun ein „Meilenstein in der Energiewende“ ermöglicht, so die Projektpartner. Der Windparkpool ist regional über die 50Hertz-Regelzone verteilt und verfügt insgesamt über eine installierte Leistung von zirka 170 MW.

(10) In der Kolumne „Alternativen/Enera-Modellregion Aurich“
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) startete das Förderprogramm „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ im Februar 2015. Ziel des Förderprogramms ist es, in großflächigen Modellregionen („Schaufenster“) massentaugliche Musterlösungen für eine klimafreundliche, sichere und effiziente Energieversorgung bei hohen Anteilen schwankender Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie zu entwickeln und zu demonstrieren.

Der Windanlagenhersteller Enercon und der Netzbetreiber EWE beteiligen sich am Projekt und vereinbarten eine Kooperation. Aus den Erfahrungen, die beide Unternehmen sammeln werden, wollen sie Standardlösungen für den gesamten deutschen Markt entwickeln. Themenschwerpunkte sind Erzeugung, Verbrauch und Speicherung.

(11) In der Kolumne „Investor Trianel/Zur Geschäftstätigkeit“
Das 750 MW Trianel Steinkohlekraftwerk Lünen und das 850 MW Trianel Gas- und Dampfkraftwerk Hamm sind Investitionssenken, die hohe Verluste in dreistelligen Millionenbeträgen für Trianel und die beteiligten zumeist kommunalen Stadtwerke einfahren.

Nach 5 Monaten Revisions- und Gewährleistungsarbeiten ging das Trinal Steinkohlekraftwerk Lünen wieder ans Netz. Die unerwartet lange Zeit wird von der Öffentlichkeit auch in Zusammenhang mit den hohen Verlusten des Kraftwerks gesehen. Die juristische Auseinandersetzung mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) geht 2016 weiter. Dabei geht es um die Klage gegen die von der Bezirksregierung Arnsberg erteilten Genehmigungen für den Betrieb des Kraftwerks. Der BUND hält sie für rechtswidrig.

Das Trianel Gas- und Dampfkraftwerk Hamm soll im „optimierten Minimalbetrieb“ weiterlaufen. Noch vor Monaten wurde seitens Trianel über Verkauf oder Stilllegung gesprochen.

(12) Unter der Rubrik „Medien“
Wir führen unsere Medienberichterstattung fort.
Neue Inhalte habe ich rot markiert.
So können Sie sich schnell und umfassend informieren.

Mit freundlichem Gruß

Jürgen Wirth
Bürgerinitiative „Kein Energiespeicher am Rennsteig e.V.“

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